INTERREG III-A Projekt Verbund von Feuchtbiotopen im Naturpark Maas-Schwalm-Nette

ENTSTEHUNG DES PROJEKTES

Im Jahre 1976 wurde auf Basis eines Staatsvertrages der Deutsch-Niederländische Naturpark Maas-Schwalm-Nette gegründet. Eines der Ziele des Naturparks ist der Erhalt und die grenzüberschreitende Entwicklung von Natur und Landschaft. Kern des Deutsch-Niederländischen Naturparks ist ein über 10.000 ha großes Gebiet bestehend aus Wald sowie Natur- und Landschaftsschutzgebieten, die auch für den Natur- und Landschaftsschutz auf europäischer Ebene von besonderer Bedeutung sind (NATURA 2000). Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland sind diese Gebiete Bestandteil des Biotopverbundes. Auf niederländischer Seite formen sie außerdem ein wichtiges Vebindungsstück innerhalb des sogenannten robusten Biotopverbundes Gennep-Sittard der Provinz Limburg.

1994 wurde im Rahmen des INTERREG I Programmes der euregio rhein-maas-noord im Auftrag des Kreises Viersen und der Regio Noord- en Midden-Limburg der grenzüberschreitende ökologische Basisplan Maas-Schwalm-Nette (GÖB MSN) erstellt. Dabei wurden auch Detailstudien zur Entwicklung von Natur und Landschaft in den Teilbereichen Roermond-Oost/Lüsekamp und Vlootbeekdal erstellt. Einige der vorgeschlagenden Maßnahmen wurden durch die Projektpartner der Arbeitsgruppe Maasterrassen im Rahmen des INTERREG III-A Projektes Aktion Grünes Band weiter ausgearbeitet und auf der grenzüberschreitenden Konferenz am 7. Oktober 2003 in Kranenburg präsentiert. Bei der Durchführung dieser Maßnahmen werden die zentralen Lebensräume der wassergebundenen bedrohten Pflanzen- und Tierarten vergrößert und im gleichen Zuge fehlende Verbindungen im Rahmen des Biotopverbundes im Naturpark Maas-Schwalm-Nette aufgehoben.


ZIELE des Projektes

1. Entwicklung und Verstärkung der Funktionen feuchter Kerngebiete im grenzüberschreitenden Netzwerk der feuchten Naturschutzgebiete im Naturpark Maas-Schwalm-Nette, um somit die Lebensräume und Verbreitungssmöglichkeiten bedrohter Pflanzen- und Tierarten zu verbessern,

2. Beitrag zur Verstärkung und Realisierung des Biotopverbundes (in NL im Rahmen des robusten Biotopverbundes) beiderseits der Grenze,

3. Beitrag zur Verstärkung und Realiserung des europäischen Biotopverbundes (NATURA 2000),

4. Errichtung von fehlenden Verbindungsstücken in o. g. Netzwerken,

5. Förderung der deutsch-niederländischen (regionalen) Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen und Naturschutzbehörden,

6. die Öffentlichkeit über die Bedeutung des grenzüberschreitenden Netzwerks der feuchten Gebiete im Naturpark Maas-Schwalm-Nette informieren,

7. die unterschiedlichen Landschaften im Naturpark Maas-Schwalm-Nette für Naherholungssuchende und Touristen attraktiver gestalten,

8. Verstärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette.


ANTRAGSTELLER und KOORDINATOR des Projektes war der Deutsch-Niederländische Naturpark Maas-Schwalm-Nette.

Folgende PARTNER arbeiteten dabei zusammen:

Forstamt Mönchengladbach (jetzt Forstamt Niederrhein)www.wald-und-holz.nrw.de
Kreis Viersenwww.kreis-viersen.de
Gemeinde Swalmen (jetzt Gemeinde Roermond)www.roermond.nl
Stichting Het Limburgs Landschapwww.limburgslandschap.nl
Staatsbosbeheer Regio Zuidwww.staatsbosbeheer.nl


FINANZIERUNG

Das Projekt "Verbund feuchter Biotope Maas-Schwalm-Nette" wurde im Rahmen des Programms INTERREG III-A der euregio rhein-maas-nordwww.euregio-rmn.de umgesetzt. Das Projekt wurde finanziell unterstützt durch
den Fonds für Regionale Entwicklung der Europäischen Union
das Land Nordrhein-Westfalen www.wirtschaft.nrw.de
die Provinz Limburg www.limburg.nl

sowie die Projektpartner
den Kreis Viersenwww.kreis-viersen.de
die Gemeinde Swalmen (jetzt Gemeinde Roermond)www.roermond.nl
den Staatsbosbeheer Regio Zuidwww.staatsbosbeheer.nl
die Stichting Het Limburgs Landschap www.limburgslandschap.nl
das Forstamt Mönchengladbach (jetzt Forstamt Niederrhein)www.wald-und-holz.nrw.de
den Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nettewww.naturpark-msn.de


INHALTE

Maßnahmen Deutschland

1. Renaturierung von zwei Heidemooren im Naturschutzgebiet Heidemoore südlich von Kaldenkirchen.

2. Anlage von drei großen Artenschutzgewasser im Naturschutzgebiet Lüsekamp und Bosbeekdal. Das Naturschutzgebiet Lüsekamp liegt in der Übergangszone der feuchten Quellgebiete zu den trockenen Sandböden auf der höher liegenden Terrasse.

Maßnahmen Niederlande

3. Wiederherstellung von acht Tümpeln in der Aue der Schwalm durch Abholzung, Uferbefestigung und Ausbaggerung.

4. Naturentwicklung durch Entfernung der angereicherten Krume und Entwicklung von Blänken im Naturschutzgebiet Blankwater und im Herkenbosschervenn.

5. Anlage kleiner Tümpel und Blänken an verschiedenen Stellen im Quellgebiet entlang der Peelrandbruchkante und auf dem Meinwegplateau.

6. Naturentwicklung von ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen zu feuchten Naturschutzgebieten durch Abtragung der angereicherten Krume und Wiederherstellung kleiner Landschaftselemente im Einzugsbereich des Vlootbeeks (Flutgraben) bei Montfort.

Die Öffentlichkeit wird über das Internet sowie die Presse über den Fortgang des Projektes informiert.


KARTE VERBUND FEUCHTER BIOTOPE

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurde eine topografische Karte (1:50.000) entwickelt, auf welcher der feuchte Biotopverbund im Naturpark Maas-Schwalm-Nette wiedergegeben wird. Außerdem wurden die Maßnahmen, die im Rahmen des Projektes durchgeführt werden, eingezeichnet und näher beschrieben.


Symposium 2006
30 Jahre deutsch-niederländische Zusammenarbeit im Naturpark Maas-Schwalm-Nette war der Anlass zu einem Symposium am 2. November 2006 in Roermond. Dabei wurde das Projekt „Verbund feuchter Biotope“ der Öffentlichkeit vorgestellt und in einem (inter-) nationalen Rahmen eingeordnet.


ERGEBNISSE TEILPROJEKT 1:
Renaturierung verlandeter Heidemoorflächen im NSG Heidemoore.
Vor Durchführung – Blick auf verlandetes mit Flatterbinsen zugewachsenes Heidemoor.

Fotos: Reinhard Bräutigam, Kreis Viersen


Beginn der Arbeiten am im September 2006.


Das Moor kann sich wieder mit Wasser füllen.


Weitere Heidemoore werden im Naturschutzgebiet Brachter Wald, dem ehemaligen Munitionsdepot Brüggen-Bracht renaturiert.


ERGEBNISSE TEILPROJEKT 2:
Anlage von drei großen Artenschutzgewässern im Naturschutzgebiet Lüsekamp und Bosbeekdal.

Abgraben des Oberbodens im Jahre 2006


Es dauert nicht lange bis die Gewässer gefüllt sind, da Grundwasser unter der Terrassenkante des alten Maastals nach oben strömt.


Ein neues Feuchtbiotop ist entstanden, dass Tiere, Pflanzen und Naherholungssuchende für sich entdeckt haben.


ERGEBNISSE TEILPROJEKT 3:
Wiederherstellung von acht Tümpeln in der Aue der Schwalm durch Abholzung, Uferbefestigung und Ausbaggerung.


Maßnahmen 2005 in der Schwalmaue in der Gemeinde Swalmen.

Fotos: John Janssen, Swalmen


ERGEBNISSE TEILPROJEKT 4:
Naturentwicklung durch Entfernung der angereicherten Krume und Entwicklung von Blänken im Naturschutzgebiet Blankwater


Ein neues Feuchtbiotop ist entstanden.


ERGEBNISSE TEILPROJEKT 5:
Anlage kleiner Tümpel und Blänken an verschiedenen Stellen im Quellgebiet entlang der Peelrandbruchkante und auf dem Meinwegplateau.

Foto: Wolfsplateau im Nationalpark De Meinweg


ERGEBNISSE TEILPROJEKT 6:
Naturentwicklung von ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen zu feuchten Naturschutzgebieten durch Abtragung der angereicherten Krume und Wiederherstellung kleiner Landschaftselemente im Einzugsbereich des Vlootbeeks (Flutgraben) bei Montfort.

Foto: Reigersbroek bei Montfort